Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht

olitisch interessierten Zeitgenossen wird nach dem Lesen der obigen Überschrift sofort die Person Friedrich Merz vor dem geistigen Auge erscheinen.

Seit der Schreckenstat von Aschaffenburg ist noch nicht genug Zeit vergangen, um sein breitbeiniges Auftreten und vor allem seine großspurigen Worte zu vergessen: „Das Maß ist endgültig voll“, tönte der intellektuell und auch charakterlich dünne Mann vor gut zwei Monaten – und mimte mit fünf Forderungen den starken Mann.

Heute wissen wir es besser. Besagte Auftritte waren nichts weiter als ein kühl kalkuliertes, opportunistisches und widerliches Schmierentheater. Unanständiger Wahlkampf und reine Gier nach Macht und Geltung.

Allein der Vergleich, was vor den Wahlen gefordert und versprochen wurde und was jetzt nach den Wahlen Stück für Stück in die Öffentlichkeit sickert, könnte mühelos ein ganzes Buch füllen. Der Hinweis auf die neuen Rekordschulden –  dümmlich und irreführend als Sondervermögen tituliert – reicht an dieser Stelle bereits.

Das zweite Buch würde sich dann der Frage widmen: Beruht das „Verhandlungsgeschick“ des designierten Kanzlers eher auf Großmannssucht oder eher auf Inkompetenz.

Nimmt man weiter zur Kenntnis, dass Merz als „Bundeskanzler“ nur eine Figur in einer Reihe ähnlich gestrickter „Spitzenpolitiker“ ist, dann weiß man nicht mehr, ob man abends vor lauter Weinen noch in den Schlaf kommen kann. Was für eine Mannschaft wird dieser „Politikheld“ wohl in die Regierungsämter hieven?

Aber alles in einer unseligen Tradition: „Zuerst verKohlt, dann geSchrödert, dann verMerkelt, dann geScholzt und bald ausgeMerzt.“

Das bekannt gewordene Verhandlungspapier jagt mir den Schauer des Entsetzens über die Schulter

Unerträgliche Phrasendrescherei hier, Realitätsverweigerung dort, ein paar Märchen hüben und ein paar Ankündigungen und Absichtserklärungen drüben. Ja, gewiss doch, Herr Merz, das kennen wir leider schon – „das Maß ist voll“. Die Zeit wird uns zeigen, welche Zeilen – der bisher 162 Seiten – das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben stehen.

Eines allerdings scheint man tatsächlich ernst in der Politiker-Kaste zu nehmen: Das Bild vom Bürger als bequemlichkeitsverblödetem und unmündigem Individuum, das man von Kindesbeinen an die Hand zu nehmen hat und durch das Leben geleiten muss. Dem schon als Kind der Nanny-Staat die „richtigen“ Kompetenzen vermittelt – und dieses Kindlein lebenslang vor falschen Informationen geschützt werden muss. Im analogen, wie im digitalen Leben. In jedem Lebensbereich, beruflich und privat. Von der Intimsphäre bis ins Öffentliche. Von der Wiege bis zur Bahre.

Auf den ersten und auch auf den zweiten Blick ist da nichts, rein gar nichts, was in irgendeiner Form nach Entlastung des Bürgers, was überhaupt irgendwie zum Vorteil des Bürgers zu interpretieren wäre. Dafür umso mehr und immer kleinteiligere Pflichten und Auflagen.

Die Kontrolle wird an die NGOs ausgelagert

Selbstverständlich im Gleichschritt mit immer mehr Kontrolle und Observation durch den Staat. Und was der Staat wegen der ach so „ärgerlichen“ Bürgerrechte offenkundig nicht darf, wird an eine von den hunderten oder gar tausenden NGOs ausgelagert. Die man sich durch fürstliche Zuwendungen, nein, durch redlich verdiente Förderungen im „Kampf gegen rechts“ gewogen hält.

Da ist es wirklich praktisch, dass der „Scholz-Ersatz“, namens Merz, sich im Vergessen übt – und von der eigenen kritischen Nachfrage in Sachen „staatlich geförderter NGOs“ nichts mehr wissen will.

In unserem Land ist ein Stadium an Verantwortungslosigkeit und Skrupellosigkeit der politischen Kaste erreicht, das jeder Beschreibung spottet. Wer die laufenden Koalitionsverhandlungen beobachtet, der kann für sich selbst beantworten, ob und wo der Wählerwille überhaupt noch Berücksichtigung findet.

Zwar abgewählt, aber dennoch weiter an der Macht

Tatsache ist: Der Links-grüne Ökosozialismus und nationalstaats-averse Globalismus und die damit einhergehende „woke“ Dauerbevormundung und Erziehung des Bürgers ist krachend gescheitert und wurde deutlich abgewählt. Und trotzdem muss sich das Merzelchen, der gänzlich nackig und waffenlos in die Verhandlungen ging, am Nasenring durch die ideologisch verschmutzte Manege zerren lassen.

Hier die Klimaneutralität ins Grundgesetz: Die GRÜNEN feiern enthusiastisch, dass ihr religiöses Bekenntnis Eingang in unsere Verfassung (Grundgesetz) gefunden hat. In unzähligen NGOs werden sicherlich schon die juristischen Messer gewetzt. Und dann obendrein noch ein 100-Milliarden-Geschenk für just den „scheinbaren und angeblichen Klimaschutz“, den der Wähler explizit gerade zum Teufel in die Hölle geschickt hat.

Und dort Forderungen über Forderungen des historischen Wahlverlierers SPD. Gerade eben vom erbosten Wähler in die Wüste geschickt und von der Mer-(k)-(z)-elschen CDU sogleich brüderlich und mit offenen Armen in der „Sozialismus-Oase“ empfangen und reichlich bewirtet.

Jetzt wird ganz Deutschland die Zeche für alle jene Wähler zu zahlen haben, die sich von den Links-Rechts-Schaukämpfen der längst zu einem Filz verflochtenen Feudalisten der „Neuen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (NSED)“ hinter die Fichte haben führen lassen.

Wir werden jetzt mit einer „neuen Regierung“ auf dem alten Gleisbett in die gleiche Richtung „Absturz“ fahren. Da kann der Wähler wählen, wen, was und wie er will. Die Bürger werden erneut Recht und Gesetz und die Normen von Menschen zu befolgen haben, die ohne jedes Gewissen heute das Gegenteil von dem bewirken, was sie gestern versprochen haben.

„Wir“ haben das Recht zu bestimmen, was eine Lüge ist

Die gleichen Politiker, die jetzt in ihren Koalitionsverhandlungen schriftlich fixieren, dass „die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen […] durch die Meinungsfreiheit nicht gedeckt“ ist.

Und falsche Tatsachenbehauptungen sind Lügen, wie wir „politisch Erleuchteten“ einvernehmlich konstatieren. Und, wer mehrmals lügt, dem soll und muss das passive Wahlrecht aberkannt werden.

Die nächste Grundgesetzänderung wird dann eventuell Artikel 3, GG betreffen: „Alle Menschen (außer denen in der Regierung) sind vor dem Gesetz gleich.“

Dieser Irrsinn muss beendet werden, sonst wird es übel enden.

Und vielleicht kommt irgendwann eine andere Weisheit in den Vordergrund:

„Es wird jedem nur geboten, was er sich bieten lässt.“