Endphase im Kulturkampf

Wer in diesen Tagen das politische Geschehen in unserem Land verfolgt, der spürt eine zunehmende Aufgeregtheit und eine immer deutlicher werdende Nervosität.

Eigentlich muss man es schon Hysterie nennen: Nie zuvor in den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Öffentlichkeit leichtfertiger und inflationärer mit dem Begriff „Nazi“ hantiert.

Nie zuvor wurde der menschenverachtende und kulturlose Wahnsinn des dritten Reiches bereitwilliger und damit auch gedankenloser und geistesärmer verharmlost als heute.

Alle diese Entgleisungen entstammen der linken Hemisphäre des politischen Koordinatensystems. Dieses ursprünglich tiefrote Spektrum, das sich in den letzten Jahren – vor allem durch den satten Grünanteil – in eine sehr unappetitliche und widerliche Farbmelange gewandelt hat.

Die vermeintliche Diskursherrschaft der „Neuen Sozialistischen Einheitspartei Deutschland“

Und genau hier tummeln sich die Damen und Herren Politiker der „Neuen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“, also des eng zusammen gerückten Altparteienkartells.

Der seit den 68ern erfolgte Marsch durch die Institutionen, das subtile Erringen der „kulturellen Hegemonie“, hat den Zeitgeist infiltriert und infiziert und die „politische und gesellschaftliche Mitte“ weit nach links verschoben. Kaiserin Angela – Gott sei ihr gnädig – herzlich gedankt.

Der nun etablierte kulturelle Hegemon besteht auf seinem angemaßten Recht auf „diskursfreie Herrschaft“, das er jedoch gerne als „herrschaftsfreien Diskurs“ zu bezeichnen beliebt. Klingt ja auch schöner.

Die sogenannte „Neue Elite“ entstand und platzierte sich während des jahrzehntelangen Abbaus der gesellschaftlichen Regeln des sozialen Umgangs, der Hemmschwellen und der Überbetonung des Kollektivs und der künstlichen Überprivilegierung von immer mehr konstruierten Minderheiten.

An allen Wirkungsstätten: In der Politik. In der Wirtschaft. In den Medien. In den Universitäten. In den Kirchen. In den Unternehmen der Sozialindustrie. In den Institutionen und Vereinen der sogenannten Zivilgesellschaft.

Die links gepolte „Neue Elite“ wähnt sich im Besitz der „göttlichen Allmacht“

Nicht länger soll und darf ein überdurchschnittliches Bildungsniveau, Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein, Anstand, Ehrgefühl und Orientierung am Gemeinwohl vorausgesetzt werden.

Die verbindende Klammer der „Neuen Elite“ von heute ist weitaus profaner: Linke Ideologie, ein Sendungsbewusstsein, sowie die geradezu divenhafte Attitude des moralisch überlegenen Weltenretters.

Auf diese Weise erklärt sich, warum das Angedeutete, aber noch
Unausgesprochene nie zuvor bedrohlicher klang als in diesen Tagen. Was genau bedeutet es, wenn beispielsweise ganz Berlin – oder ganz Köln – „die AfD hasst“?

Was genau bedeutet es, wenn der Bundespräsident die inhaltlich einzige Opposition als „Rattenfänger“ tituliert und damit deren Wähler als „Ratten“ diffamiert?

Was genau bedeutet es, wenn die „Neue Elite“ in Gossensprache verfällt und die Opposition als „Scheißhaufen“ bezeichnet?

Und vor allem aber: Was genau bedeutet „nie wieder ist jetzt“ in diesem Zusammenhang?

Was bedeutet es, wenn dem Bürger bald in jeder digitalen Kommunikation die sogenannten „Fakten-Checker“ über die Schulter schauen – während in den Medien und auch im Deutschen Bundestag fast nur noch frei erfundene „Fakten“ kursieren und scheindebattiert werden?

Wie kann es sein, dass in diesen Tagen niemand mehr regierungskritisch sein darf und kann, ohne sich des Vorwurfs der „Demokratieverächtlichmachung“ und damit der Demokratiefeindlichkeit auszusetzen?

Wie kann es sein, dass offensichtlich der Verfassungsschutz Kontaktschuld, Sippenhaft und dergleichen faschistischer Unsitten wieder hoffähig zu machen gewillt ist?

Wie kann es sein, dass man heute berechtigte Angst um die eigene gesellschaftliche Existenz haben muss, wenn man eine vollkommen legitime und damit gesetzeskonforme, jedoch von der Mehrheit abweichende Meinung vertritt?

Wer erklärt der angeblichen „Neuen Elite“ von heute, dass es große Unterschiede zwischen rechts, rechtsradikal und rechtsextrem gibt? Wer erklärt diesen opportunistischen Eliten, dass selbst extreme Ansichten bewertet und auch verurteilt werden dürfen – dennoch aber von der grundgesetzlich abgesicherten Meinungsfreiheit geschützt und legitimiert sind?

Wer erklärt der vermeintlichen „Neuen Elite“, dass gesitteter Streit um konkurrierende Meinungen – These und Antithese – die elementare Voraussetzung für die Demokratie darstellt. Und da, wo es keine konkurrierenden Meinungen gibt, auch keine Demokratie existiert?

Wer erklärt diesen bildungsabstinenten Freizeitintellektuellen, dass eine konträre Meinung niemals ein Ausschlusskriterium aus der Debatte oder gar aus der Gesellschaft sein darf? Genau das aber wird heute ganz selbstverständlich angenommen und an allen Orten und in allen Bereichen bereits praktiziert.

Wir sind offensichtlich in einer historischen und kulturellen Endphase

Was bedeutet der staatlicherseits mit Milliarden Euro finanzierte „Kampf gegen Rechts“? Was soll zukünftig mit den „rechts“ Infizierten und Identifizierten geschehen? Nie wieder Teil der Gesellschaft? Nie wieder Herauskommen aus der Aussätzigen-Grube vor der Stadt? Nie wieder selbständig? Nie wieder einen Beruf ausüben? Nie wieder Bürgergeld? Nie wieder gesellschaftliche Teilhabe? Nie wieder Teil der Gesellschaft?

Wie geschichtsvergessen, nein, wie dumm muss man sein, um das sich so glasklar abzeichnende „schon wieder“ nicht zu erkennen?

Erst die „Alternative für Deutschland“ verbieten. Dann die „Werte-Union“. Dann die Querdenker und Corona-Kritiker. Dann die sogenannten Reichsbürger. Dann die Bauern. Dann die Unternehmer. Dann die „Reichen“.

Das dümmliche „Wir sind mehr!“ ist an sich ein sehr verräterischer Slogan. Das demokratische Mehrheitsprinzip billigt der Mehrheit eine Entscheidungsbefugnis zu. Klar. Nicht aber ein faschistisches Verbot der Minderheitsmeinung. Eigentlich müsste der Slogan so lauten: „Wir sind schon wieder mehr!“

Die alles entscheidende Frage ist, ob dies die Endphase von Demokratie und Nationalstaat ist oder die Endphase der temporären Dominanz des kollektivistischen Linksstaates mit kulturmarxistischer Prägung.